Die Chinesische Medizin (CM) ist eine ca. 3000 Jahre alte Heilkunde. Grundlage der CM bildet die Annahme einer allumfassenden Energie, dem Qi (Chi). Aus dem Qi besteht alles und durch das Qi drückt sich alles aus. Qi ist überall. So wie das Qi seit Entstehung des Universums überall zu finden ist, so zirkuliert es auch permanent im menschlichen Körper. Qi kann gelenkt werden, sich sammeln, zerstreuen, stagnieren und harmonisch fließen. Im menschlichen Körper fließt Qi in Energiebahnen, den so genannten Meridianen. Nach der CM entsteht „Krankheit“, wenn Qi nicht mehr harmonisch im Körper fließt. Ursache können emotionale/mentale Disharmonien oder äußere Faktoren sein. Um den harmonischen Fluss des Qi herzustellen, werden in der CM folgende Ziele angestrebt:
1. Herstellung des Gleichgewichtes der beiden Polaritäten Yin/Yang
2. Gleichgewicht der 5 Wandlungen (Feuer-Erde-Metall-Wasser-Holz)
3. Stärkung der Abwehr – Energie Wei-Qi
Yin/Yang
Die Polaritäten von Yin und Yang sind ein Symbol für die Dualität, in der wir leben. Es gibt immer zwei entgegengesetzte Kräfte, die miteinander interagieren und unabdingbar für die Existenz dieser Welt sind.
Beispiele: Mann/Frau, Tag/Nacht, hell/ dunkel, warm/kalt, usw.
Dieses Wirkungsprinzip finden wir auch im menschlichen Körper. Das Yang repräsentiert die dynamische, nach außen gerichtete Energie (Beispiele: Sonne, Tag, Bewegung, Wärme), während das Yin für die bewahrende, substantielle, nach innen gerichtete Energie (Beispiele: Mond, Nacht, Stille, Kälte) steht. So entspricht die Vorderseite des Körpers dem Yin und die Rückseite dem Yang, der untere Bereich dem Yin, der obere dem Yang. Alle Symptome, die im Körper auftreten können, lassen sich unter diesem Prinzip erfassen. So handelt es sich bei allen Hitze-Symptomen um Yang-Fülle-Eigenschaften: Entzündungen, Rötungen, Trockenheit oder auch Beschwerden im oberen Bereich des Körpers, wie Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus. Alle zum Kopf aufsteigenden Symptome und Krankheiten, wie z.B. Bluthochdruck, aber auch emotionale Zustände, wie Ärger, Zorn, haben meistens ihren Ursprung in einem Yang-Überschuss.
In der CM werden auch die Organe in Yin- und Yang-Organe unterteilt.
Zu den Yin-Organen zählen
- Dünndarm
- Magen
- Dickdarm
- Blase
- Gallenblase
Sie kontrollieren und trennen zwischen benötigten und nicht benötigten Bestandteile der Nahrung. Sie trennen das Trübe vom Klaren und sind für die Ausscheidung zuständig. Sie übernehmen Yang-Aufgaben des Analysierens und Verwertens.
Zu jedem Yin-Organ zählt ein ergänzendes Yang-Organ. Zusammen bilden sie ein Paar.
- Herz – Dünndarm
- Milz (Pankreas) – Magen
- Lunge – Dickdarm
- Niere – Blase
- Leber – Galle
Alle Körpersäfte entsprechen dem Yin. Das Blut ist reine Yin-Essenz und besonders wichtig für Frauen. Die Säfte sind die Kühlflüssigkeit im Körper. Fehlen diese, wird der Mensch unruhig, denn die Yin-Organe können nicht mehr so gut nähren und bewahren. Das Milieu innerhalb unseres Körpers kann gebietsweise trocken und heiß oder feucht und heiß werden. Das bedeutet, dass es einerseits zu trockener Haut kommen kann (Leber-Blutmangel), andererseits kann sich zu viel Feuchtigkeit im mittleren Erwärmer einlagern, weil die Milz zu wenig Yang hat oder das Qi nicht gut fließt.
Das Symbol für Yin und Yang ist das schwarz-weiße Taijitu (übersetzt: „Symbol des sehr großen Äußersten/Höchsten“): ein vollkommener Kreis, der aus zwei gleichstarken, miteinander verbundenen und interagierenden Formen besteht. Beide tragen jeweils den Keim ihres Gegenpols in Form eines Punktes in sich.